Konzept im Kindergarten Sölden

UNSER LEITBILD:


„Wir sollten uns weniger bemühen, den Weg für unsere Kinder vorzubereiten, als unsere Kinder für den Weg“

 DAS KIND STEHT IM MITTELPUNKT UNSERER PÄDAGOGISCHEN ARBEIT
Wir holen jedes Kind dort ab, wo es in seiner Entwicklung steht. Bei uns bekommt es Zeit, sich und seine Fähigkeiten individuell zu entfalten.

PÄDAGOGINNEN 
Durch Beobachtung und Reflexion unserer Arbeit, sowie regelmäßige Weiterbildung, sind wir Wegbegleiter und unterstützen die Kinder in ihrer ganzheitlichen Entwicklung.

ELTERN
Wir stehen in enger Kooperation mit den Eltern. Zum Wohle des Kindes ist der gegenseitige Austausch ein wertvoller Bestandteil unserer Arbeit.

 

Pädagogische Ansätze:


Wir arbeiten nach den modernen Elementen des Bundesländerübergreifenden Bildungsrahmenplan, sowie der Pädagogik von Maria Montessori und haben folgende Schwerpunkte:

Freies Spiel:

Freispiel bedeutet für das Kind Arbeit, die von außen betrachtet auf Erwachsene wie Spiel wirkt. Das Spiel ist die Lebens- und Ausdrucksform des Kindes und sehr wichtig für seine ganzheitliche Entwicklung.
Die Freie Spielzeit nimmt in unserem Tagesablauf einen sehr großen Bereich ein, was auch zeigt, wie wichtig uns das freie Spielen ist.

Die Freiheit in gewissen Grenzen während der Freiarbeit, gibt den Kindern die Sicherheit selbstständig zu entscheiden womit es spielen möchte, wie es sein Spiel ausbaut und wann es sein Spiel beenden will. Es setzt sich dabei selbständig Lernaufgaben und Ziele.
Uns als Pädagoginnen ist es wichtig, den Kindern eine anregende Umgebung zu gestalten, in der sich die Kinder wohl fühlen und selbstständig zu Recht finden. Aber auch spezielle Angebote, wie zum Beispiel Werkarbeiten, didaktische Spiele, Bilderbücher, etc. werden von uns während dieser Spielzeit angeboten.

Neben dem freien Spiel ist uns zusätzlich das freie Arbeiten der Kinder in unserer „intensiven Arbeitszeit“ von großer Bedeutung. Während das freie Spiel oft zweckfrei und quasi ziellos ist, achten wir darauf, dass den Kindern auch bewusst Zeit für intensives Spiel eingerichtet wird. Intensives Arbeiten ist Spiel, welches produktorientiert ist – sprich es verfolgt ein Ziel, das Arbeitsergebnis.

Während des Freispiels steht für uns ebenfalls im Vordergrund, dass die Kinder soziale sowie emotionale Kompetenzen entwickeln können. Darunter verstehen wir, dass Kinder Konflikte und Misserfolge austragen und hinzunehmen lernen, lernen sich durchzusetzen,  aber auch einmal nachzugeben, sich an Gruppen- und Spielregeln zu halten, gruppenübergreifende Kontakte zu anderen Kindern zu knüpfen, auf seine eigenen Bedürfnisse zu hören, anderen Kindern zu helfen, zu teilen, auf einander Rücksicht zu nehmen, ….

Da der Kindergarten mit dem freien Spielen beginnt, ist es uns wichtig, dass das Kind auch die Möglichkeit hat,  sich Zeit zum Ankommen, zum Orientieren zu nehmen. Dies gibt dem Kind den Freiraum,  auch einmal einfach da zu sitzen und zu beobachten, zuzuschauen und zu entspannen oder sich einmal Zeit für Gespräche zu nehmen – wobei es nicht untätig ist.

Sprachlichen Kompetenzen:

Ein Kind lernt Sprache nur über Beziehung – eine CD oder DVD ersetzt auf keinen Fall das Vorlesen und Erzählen von Geschichten.

Nur wenn das Kind die Emotion, die Motorik und den Dialog im Zusammenhang mit dem Sprechen erfährt kann es die Sprache lernen, mediale Geschichten sind nur Geräusche für ein kleines Kind.

20% aller Kinder, die in die Schule kommen, weisen Sprachdefizite auf – darum ist die Sprachförderung eine der zentralen Aufgaben im Kindergarten.

Sprachförderung im Kindergarten beinhaltet:

▪    Zeit zum Sprechen, Zuhören und Erzählen

▪    Bilderbücher

▪    Geschichten

▪    Fingerspiele, Gedichte

▪    Lieder

▪    Reimspiele

▪    Symbol- und Rollenspiele

▪    Rätsel


Sprache ist das wichtigste Verständigungsmittel zwischen Menschen. Nur wenn ein Kind seine Muttersprache beherrscht kann es seine Gefühle und Bedürfnisse ausdrücken und seine Persönlichkeit entwickeln.

Kinder die  ihre Sprache können, erkennen Zusammenhänge, Ober und Unterbegriffe sowie die Fähigkeit Worte zu abstrahieren und dadurch ist die Voraussetzung zum Lesen und Schreiben von Buchstaben gegeben.

Motorische Kompetenzen:

Der für eine gesunde Gesamtentwicklung von Kindern notwendige Bewegungsraum, wurde im Laufe der Zeit immer kleiner.  Kinder haben heute viel weniger Möglichkeiten sich frei zu bewegen als früher.
Wir versuchen daher die Zeit im Kindergarten verstärkt zur Bekämpfung des Bewegungsmangels zu nutzen und dadurch kognitiven Problemen, Verhaltensauffälligkeiten, Übergewicht, Haltungsfehlern und Immunstörungen vorzubeugen.

 Kinder, die sich regelmäßig bewegen, sind geschickter, haben weniger Verletzungen und entwickeln Freude an der Bewegung.
Jede Bewegung, die unser Gehirn einmal erlernt hat, wird gespeichert und kann jederzeit abgerufen werden. Kinder legen sich also durch experimentieren mit Bewegungen einen „Bewegungsschatz“ zu, auf den sie automatisch ein Leben lang zurückgreifen können (wer richtig rollen kann, wird sich bei einem Sturz abrollen, ohne darüber nachzudenken – das heißt weniger Verletzungen).
Um den natürlichen Bedürfnis der Kinder nach Bewegung nachzukommen, bieten wir im Kindergarten ein sehr umfassendes Bewegungskonzept an.

▪    freie Bewegungsmöglichkeit im Turnsaal
▪    freie Bewegungsmöglichkeit im Freien
▪    gezielte Bewegungsangebote
▪    Waldpädagogik
▪    Schiwoche
▪    Zusammenarbeit mit Fußballverein und Tennisclub

Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Beweglichkeit, aber vor allem wichtige koordinative Fähigkeiten wie Gleichgewicht, Geschicklichkeit und Reaktionsvermögen werden entwickelt bzw. verbessert.
Auch die geistige, soziale, psychische und emotionale Entwicklung der Kinder wird durch Bewegung intensiv gefördert.

Musikerziehung:

Dem Singen und Musizieren widmen  wir im Kindergarten besonders viel Zeit und Aufmerksamkeit.
Denn gerade im Kindesalter wirkt sich das bewusste Erleben von Atem und Stimme positiv auf die Sprachentwicklung aus. Durch den sensiblen Umgang mit Körper, Stimme und Bewegung wird die Wahrnehmungsfähigkeit differenziert und verbessert.
Diese Kombination finden wir vor allem in Rhythmikeinheiten. Darunter versteht man Angebote, bei denen ein besonderes Augenmerk auf die Verbindung von Musik, Bewegung und Sprache gelegt wird.
Neben Liederarbeitungen sind wir bemüht den Einsatz von Körper- und Musikinstrumenten den Kindern näher zu bringen. So kann jedes Kind seine musikalischen Talente entfalten oder einfach nur Freude und Spaß mit Musik erleben.
 Singen- und Musizieren geschieht meist in der Gesamtgruppe, denn gemeinsames Singen schafft Gemeinschaft und fördert die Kommunikation untereinander. Durch aktives Singen und Musizieren erlebt das Kind Glücksmomente und Herausforderungen, welche zu einer gesunden Persönlichkeitsentwicklung beitragen.

Kreatives Gestalten und Werken:

Im Kindergarten unterscheiden wir zwei Arten von Werken:

▪    Freies Werken/Zeichnen nach eigenen Ideen und Phantasie
Die Kinder haben im Freispiel die Möglichkeit mit Schere, Kleber, Farben und Papier zu experimentieren. Von Zeit zu Zeit wird das Bastelmaterial ausgetauscht bzw. ergänzt. Durch das freie Arbeiten mit dem Material und den „Werkzeugen“ erlernt das Kind spielerisch die richtige Handhabung und Verwendung von Stift, Schere und Kleber. Weiters werden die innere Vorstellungskraft, der Einfallsreichtum und die Phantasie angeregt. Das Kind wird fähig Ideen, die im Kopf entstehen, auf Papier zu bringen. Dies ist für die spätere Schullaufbahn von besonderer Wichtigkeit.

▪    Gezieltes Werken/Zeichnen in Form von Bastelarbeiten
Passend zu den aktuellen Themen im Kindergartenjahr bieten wir Werkarbeiten an. Wir versuchen die Kinder an neue Techniken heranzuführen und bringen ihnen den richtigen Umgang mit den erforderlichen Materialien bei.

 Die Werkarbeiten sind trotz Vorlagen sehr individuell und vor allem vom Kind selbst gemacht. Unsere Techniken reichen vom Filzen, bis hin zur Verarbeitung von Holz, Ton und Pappmaché. Durch das gezielte Werken werden unter anderem die Feinmotorik (=Fingerfertigkeit) und die Hand – Augenkoordination besonders gefördert. Hier sei zu vermerken, dass wir durch ausgewählte Bastelideen die Kinder von der Grobmotorik zur Feinmotorik führen.

Um dem Bereich Kreativität genügend Raum zuzuschreiben, legen wir Wert auf regelmäßiges Zeichnen. Dies geschieht meist in der freien Spielzeit und manchmal auch in der Gesamtgruppe. Die Kinder erlernen so die richtige Stifthaltung und Stiftführung, was für unsere zukünftigen Schüler von großer Bedeutung ist.
Um zu großen Erwartungen seitens der Eltern vorzubeugen, sei stets in Erinnerung zu rufen, dass nicht das Ergebnis, sondern das Tun im Vordergrund steht.

Umwelt und Natur:

Vorerst haben die Kinder in unserem Kindergarten die Möglichkeit, täglich in den Garten zu gehen, und selbständig Erfahrungen mit ihrer umgehenden Natur und Umwelt zu machen.

Zusätzlich zu den Begegnungen mit der umgehenden Natur, ist es uns ein besonderes Anliegen den Kindern die Möglichkeit zu schaffen, einen tieferen Einblick in die Natur zu bekommen. Dies geschieht an Hand unserer wöchentlichen Naturtage.
Für uns sollen die Kinder die Möglichkeit haben, folgende Kompetenzen nicht nur im Kindergarten, sondern auch in der freien Natur, zu erfahren und weiter zu entwickeln:
▪    Entfaltung der Psychomotorik und Bewegungskompetenz
▪    Erleben der eigenen Körperlichkeit – wahrnehmen von körperlichen Grenzen
▪    Soziales Lernen durch gemeinsames Lösen von Aufgaben, Ältere helfen Jüngeren,…
▪    Förderung der Sinne durch selbstständige ganzheitliche Erfahrungen – nur was man selbstständig erfährt hat man auch im Sinn
▪    Erleben der jahreszeitlichen Rhythmen
▪    Sicherheit und Vertrauen in die Natur und Umgebung gewinnen
▪    Förderung der Autonomie, Selbstständigkeit, Selbstwahrnehmung
▪    Selbstvertrauen entwickeln und aufbauen
▪    Interesse an der Umwelt wecken – Erleben der Tiere und Pflanzen
▪    Wertschätzung von Wald und Achtung vor dem Leben – Umweltschutz
▪    Eigene Schöpferkraft und Fantasie – Spielzeug selbst erfinden und herstellen, …
▪    Konzentrationsfähigkeit – tiefer in einen Gegenstand eindringen, Antworten suchen,…
Insgesamt ist es uns ein großes Anliegen, dass die Kinder sich selbst als Teil der Natur erleben lernen. Sie sollen Mensch-sein im Wald, sich als „stimmig“ erleben, ihren Platz in der Natur finden - unabhängig vom Kulturkreis, dem ein Kind angehört. 

Religiöses Erleben:

Neben den begehen von Festen und Feiern im kirchlichen Jahreskreis beinhaltet religiöse Erziehung im Kindergarten auch

vermitteln von Werten und Ethik
gemeinsames Beten und singen
Meditationen
Geschichten aus der Kinderbibel